Keine Atomenergie in Portugal

Die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAUs in AKWs soll angeblich niedriger sein als sechs Richtige im Lotto. Dennoch sind die größten anzunehmenden Unfälle passiert, siehe Tschernobyl. Bei „kleinen“ Störfällen erschrecken wir alle, wie vor einigen Jahren im schwedischen Forsmark oder beim undurchschaubaren Zwischenfall im slowenischen Krsko im vergangenen Juni. Dennoch liebäugeln wieder viele Menschen angesichts der wachsenden Rohölpreise mit der Atomkraft. Portugal ist da keine Ausnahme: Es wurde offen in den Medien diskutiert, erste AKW-Projekte vorgelegt.

Komischerweise werden die radioaktiven Hinterlassenschaften selten oder fast gar nicht angesprochen...

Doch nun hat der Ministerpräsident José Sócrates in einem Fernsehinterview Tacheles geredet und die Haltung seiner Regierung endgültig klargestellt:

„Energia nuclear não é opção em Portugal”
„Atomenergie ist keine Option in Portugal“

Sehr weise.

Die Windenergie zu fördern war ein guter Schritt. In Sachen Wind Portugal spielt nun weltweit eine Rolle und intern sind gute Arbeitsplätze geschaffen worden.

Schade, dass die Solarenergie - sowohl Freiland als auch auf Häuserdächern - momentan noch vernachlässigt wird. Die Einspeisegesetze existieren zwar, sind aber bei genauem Hinsehen sehr halbherzig und locken dementsprechend wenig Investoren an. Auch hier sollte Herr Sócrates klar Stellung beziehen – damit auch in der Praxis die Atomkraftwerke überflüssig werden.

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Nuno Oliveira
Übersetzer und Dolmetscher

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